Stärke zeigen

Ich mag nicht.
Ich kann nicht.
Ich kann nicht mehr.

Im Kreis sitzend, schaue ich jedem in die Augen, fest und klar.

Es ist Sonntag, ich leite mit Alexander einen Workshop für Männer.
Und bin seit Freitag schon fast am Ende.
Kraftlos.
Müde.
Schwach.

Nun sitze ich hier, vor versammelter Mannschaft und stehe dazu.
Ich, der Anführer, der Leiter, der Raumhalter zeige das was wirklich ist, offenbahre meine Schwäche.

Es ist ein Moment, vor dem ich grösste Angst hatte und vor einem halben Jahr wäre das noch nicht möglich gewesen.
Doch jetzt sitze ich hier, dem Urteil der Gruppe ausgesetzt.
Was wird jetzt wohl geschehen?

Es ist eine der schönsten Erfahrungen, die ich bisher machen durfte und sie wird sich in dem Monat meiner Krankheit noch viele Male wiederholen.
Ich sehe Liebe, Verständtnis, Annahme in den Augen der Männer, spühre ihr Mitgefühl für meine Situation, das ich alles gegeben habe, was mir möglich war und zum wichtigsten Menschen in meinem Leben schauen muss - zu mir selbst.

Und so verlasse ich den Kurs früher als geplant, lasse mich von dem Gefühl tragen, hier, in diesem Moment das Beste gemacht zu haben für mich selbst und somit auch für alle anderen:

Ich zeige mich schwach.

Und so geht sie dahin, die Härte, welche mich so lange begleitet hat, die mich stark gemacht hat, die mich mächtig gemacht hat, die mir geholfen hat Dinge zu erschaffen.
Dahin geschmolzen wie Eis an an einem Sommertag.

Manchmal denke ich, ich möchte nicht, dass meine Kinder ihren Vater so schwach sehen, demontiert, was werden sie denken?

Doch dann bin ich einfach mit dem was ist und erhalte von meinem Umfeld so unglaublich viel Zuspruch, Besuch, Liebe und Mitgefühl.

Mein Kreis ist enger geworden, näher bei mir.

Und sehe diese Schwäche gespiegelt, in dem was andere tun, andere die führen und leiten. Und zu sich selbst stehen.

Danke Melinda Nina Garcia, danke Rise Up.

Du möchtest mehr davon?

Abonniere einfach unseren Newsletter.

Abonnieren

Zurück