Nicht denken - wahrnehmen

Ich habe das Gefühl, jemand schlägt mit einem Hammer gegen meinen Schädel.
Meine Augen sind trübe, das Tageslicht viel zu hell, es schmerzt und mein ganzer Schulterbereich ist angespannt, wie wenn ich kampfbereit einem übermächtigen Gegner gegenüber stehen würde.
Gestern ging die Meldung über Corona und die Massnahmen raus.
Ich versuche, das Ganze zu verstehen.
Doch jeder Gedanke verwandelt sich auf dem Weg durch meiN Gehirn in eine konturlose, schmerzende Suppe.
Ich gebe auf, versuche mich hinzugeben, loszulassen, nichts zu halten und döse weg.
Nach zwei Tagen voller Schwäche und Delirium fühle ich mich zwar nicht wie neugeboren, aber es geht.
Was ist hier geschehen?
Die Strassen sind leer, die Läden ausverkauft, Menschen verhalten sich distanziert.
Ich versuche mich über Medien zu informieren, erhalte Nachrichten mit verschiedensten Erklärungen von Freunden und Bekannten - Was davon ist richtig, was soll ich glauben?
Ein Text beindruckt mich besonders.
"NICHT DENKEN, WAHRNEHMEN" ist seine Essenz.
Und diese Worte entfalten in mir eine Wirkung, die beruhigend und gleichzeitig stärkend ist.
Informationen, Erwartungen, Vorgaben, Richtlinien, Regeln, alles kommt von aussen.
Einige davon mögen ihre Richtigkeit und ihren Sinn haben, andere nicht.
Doch wer entscheidet das?
So viele Stimmen, so viele Meinungen.
Wenn die Welt um mich herum dem Wahnsinn verfällt, die Panik das Wahrnehmen verdrängt, dann verlasse ich mich gerne auf jemand ganz speziellen.
MICH SELBST - meine Wahrnehmung, meine Intuition.
Oftmals habe ich den Eindruck, das wenn ein Gefühl oder eine Emotion von einer Gruppe Menschen geteilt wird, schwebt sie wie eine Wolke über ihnen und wird selbst zu einer Art Wesen.
Das kollektive Gefühlswesen übernimmt die Kontrolle.
Viele Menschen geben ihr eigenes Selbst auf und übergeben es in diese Wolke.
Und wer diese Wolke zu lenken versteht, der lenkt auch die Gruppe.
Nun glaube ich, das es in meiner Verantwortung liegt, mich Selbst zu stärken, mein Bewusstsein zu trainieren, meiner Wahrnehmung zu vertrauen.
Um mich selbst genug fest zu spüren, um weder von meinen Gefühlen, noch von der Wolke gelenkt zu werden.
Ich reite meine Emotionen.
Ich reite das Biest meiner Wut, ich fliege auf dem Vogel meiner Angst, ich segle auf dem Fisch meiner Trauer und reite das Tier meiner Freude.
Nicht sie mich.
Und in Zeiten wie diesen, spüre ich, das ich dieses Wissen, diese Fähigkeiten gerne weitergeben möchte.
So wie ich es bereits getan habe, tue und tun werde.
Damit aus Schwäche vielleicht Stärke werden kann.
Damit aus Orientierungslosigkeit ein Spüren des Richtigen erwachsen kann.
Damit jedeR einzelne von uns wieder der Mittelpunkt des eigenen Lebens sein kann.
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